Grunewaldsee
Foto: © euroluftbild.de/Bernd Clemens
Gewässer- und Problembeschreibung:
Der Grunewaldsee liegt im Westen des Bezirkes Charlottenburg-Wilmersdorf von Berlin. Er hat eine Fläche von ca. 175.000 m2.
Im Verlauf vieler Jahre wurde in den Grunewaldsee nährstoffreiches Wasser eingeleitet. Dies führte dazu, dass abhängig von der Jahreszeit im Wasserkörper eutrophe bzw. polytrophe Zustände vorherrschten. Vor Sanierungsbeginn erreichte der Wasserkörper nur noch eine Mächtigkeit von 1,0 m, Algenblüte und Fischsterben waren die Folge.
Die Lösung:
Im Rahmen von limnologischen Voruntersuchungen wurde ein Sanierungsgutachten erstellt.
Auf der Grundlage dieses Gutachtens sind folgende Sanierungsmaßnahmen durchgeführt worden:
– Behandlung des Zulaufwassers mit dem Ziel gelöste Phosphate abzuscheiden.
– Installation einer Aufbereitungsanlage zur Durchführung der Sanierungsmaßnahme.
Mit Hilfe der einzelnen Funktionsgruppen wurde der Faulschlamm durch einen Saugbagger verwirbelungsfrei aus dem See gefördert und über eine Druckrohrleitung bis zu der ca. 1.000 m entfernten mechanischen Entwässerungsanlage gepumpt. Hierbei wurden erstmals Bandfilterpressen zur Sedimententwässerung eingesetzt.
Der stichfeste Filterkuchen ließ sich als Bodenverbesserer nutzen. Das nährstoffreiche Filtratwasser wurde gereinigt und nährstoffarm in den Grunewaldsee zurückgeführt.
Zur Vermeidung von Rücklöseprozesse erfolgte im letzten Sanierungsschritt die Behandlung der Restsedimente mit einer Calciumnitratlösung und mit einer Eisenhydroxid-Suspension. Der in dem Calciumnitrat chemisch gebundene Sauerstoff versorgte dabei aerobe Bakterien, die den organischen Sedimentanteil verstoffwechselten. Das Eisenhydroxid reagierte mit dem ortho Phosphat und verhinderte zusätzlich, dass Schwefelwasserstoff aus den Sedimenten in den Wasserkörper gelangten.
Bis heute, also seit mehr als 30 Jahren, sind die limnologischen Verhältnisse im Grunewaldsee stabil. Auf Grund seiner Wassergüte ist er als Badegewässer ausgewiesen.
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