Tzschelln und Kringelsdorf in der Oberlausitz/ Sachsen
Seit 2008 bzw. 2018, das Ende der Baumaßnahme ist nicht festgelegt.
Gewässer- und Problembeschreibung:
Bei der Braunkohleförderung ist eine Grundwasserhaltung mit nachgeschalteter Grundwasserreinigung erforderlich.
Das Grundwasser wird dabei mit Kalk neutralisiert und verfahrensbedingt mit Luftsauerstoff angereichert. Bei diesem Aufbereitungsverfahren wird das gelöste zweiwertige Eisen in dreiwertiges Eisen, also in Eisenhydroxid, umgewandelt.
Gelangt dieses dreiwertige Eisen in die Vorflut, kommt es zur Verockerung innerhalb der Gewässer bzw. Flüsse und stellt somit ein ernstes Umweltproblem dar.
Gemäß diesem Sachverhalt wurden bisher die anfallenden Eisenhydroxid-Suspensionen innerhalb von Tagebaurestlöchern entsorgt. Diese Art der Entsorgung ist allerdings ebenfalls umweltunfreundlich. Durch das von uns gewählte Verfahren wird der entwässerte Eisenhydroxidschlamm umweltfreundlich verwertet.
Die Lösung:
Die anfallenden Eisenhydroxid-Suspensionen sind relativ dünnflüssig. Ihre Feststoffkonzentration liegt bei ca. 0,5 %. Auf Grund ihrer Struktur lassen sie sich ohne die Zugabe von organischen Flockungshilfsmitteln mechanisch nicht entwässern bzw. aufbereiten.
Unter Beachtung dieser Randbedingungen wurden sowohl in Tzschelln als auch in Kringelsdorf beide Aufbereitungsanlagen mit folgenden Funktionsgruppen ausgerüstet:
– Voreindickung, in der die Feststoffkonzentration der Eisenhydroxid-Suspension von 0,5 % auf 3 % erhöht wird.
– Förder- und Rohrleitungssystem mit integriertem Rohrreaktor und dynamischen Mischer für die optimierte Einbringung der Flockungsmittel-Lösung in die Eisenhydroxid-Suspension.
– Bandfilterpressenanlage bestehend aus 5 Stück bzw. 4 Stück parallel geschalteten Bandfilterpressen inklusive Fördersystem für den Filterkuchen und Pufferbecken für das Filtratwasser und das Siebreinigungswasser.
– Förder- und Rohrleitungssystem mit Löse- und Dosieranlage für das anionische Flockungshilfsmittel sowie integriertem Rohrreaktor für die Makroflockenbildung aus partikulären Mikroflocken.
– Sedimentationsanlage zur Abscheidung der Makroflocken aus der Wasserphase inklusive Puffertank für das Reinwasser bzw. Kreislaufwasser.
– Stapelpolder für den Filterkuchen inklusive Verladeeinrichtung aus dem Polder auf LKWs.
Beide Aufbereitungsanlagen sind für einen kontinuierlichen Prozessablauf konzipiert. Die Anlagen erreichen bis zu 8.760 Vollbetriebsstunden pro Jahr.
Jede Arbeitsschicht ist lediglich mit einem Maschinisten besetzt.
Abhängig von den Erfordernissen der Grundwasserhaltung bzw. Grundwasserreinigung werden beide Anlagen voraussichtlich noch 30 bis 50 Jahre betrieben.
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